Die Verbindung von Atemfreude mit Lachyoga
Lachyoga wirkt sehr schonend und zugleich ausgesprochen effektiv auf Atmung und Psyche – und ist dennoch bei den SeniorInnen sehr umstritten. Manche lieben es, viele hassen es – besonders die fitten, denen Lachyoga viel zu albern ist. Dabei baue ich in unregelmäßigen Abständen gern ein herzhaftes Lachen in mein Atemtraining ein. Im Konzept „Auf dem Wochenmarkt“ lachen wir zum Beispiel tief wie der Schlachter, hoch wie die Blumenfrau und herzhaft wie der Käsemann. Diese Woche gestaltete ich den Seniorensport unter dem Motto „Märchen“: Nachdem wir diverse Märchengestalten in vielen Übungen quer „durch den tiefen, dunklen Wald“ getroffen hatten, lachten wir am Ende befreit und fröhlich wie Hans im Glück. Wer…
Kamera auf Position – und- Action!
Mit Worten kann ich wirklich kompetent umgehen. Deswegen ist mein Manuskript für das Fachbuch über mein Konzept „Atemfreude“ fast fertig (bis auf die finale, komplette Überarbeitung…). Aber all die Übungen zur Öffnung des Brustkorbs, wo in 49 Varianten die Arme bewegt werden, klingen irgendwann alle gleich. Und die Leserin meines Konzepts wird oft genug nicht auf den ersten Blick erkennen, worin das Herzstück der jeweiligen Übung liegt. Daher trafen mein Mann und ich uns am vergangenen Wochenende mit einer pensionierten Sportlehrerin zum Fotoshooting. Erst räumten wir das halbe Wohnzimmer leer, dann hängten wir die Bilder ab, zum Schluss diskutierten wir das Für und Wider von fünf verschiedenen Hockern. Dieser durfte…
Inspirationen für neue Übungen auf schwedisch
Im Urlaub auf den finnischen Schären fand ich auf einem „Loppis“ (schwedisch für Flohmarkt) dieses Gymnastikbuch für Kinder. Es erschien ursprünglich auf ungarisch unter dem Titel „Jatékos Torna Kisgyermekeknek“, dieses Exemplar stammt als Übersetzung aus dem Deutschen aus dem Jahr 1968. „Vi leker gymnastik“ bedeutet „Wir spielen Gymanstik“. Mich begeisterten auf den ersten Blick die Zeichnungen. Auf den zweiten Blick inspirierten mich die Übungen, auch wenn die Frage ist, welche davon heute noch als physiologisch sinnvoll für Kinder im Wachstum angesehen werden. Vielleicht lassen sich daraus, stark abgewandelt, Ideen für meine SeniorInnen entwickeln. Viel mehr Lust weckt das Buch in mir, „Atemfreude“ für Kinder zu gestalten. Verglichen mit dem sehr…
Blick hinter die Kulissen: Wie ein Bühnenbild entsteht
Pippi Langstrumpf ist eine Sachensucherin, erzählt Astrid Lindgren. Ich bin definitiv auch eine Sachensucherin, die mit offenen Augen durch die Welt geht. So entdeckte ich vor dem Antiquitätengeschäft im Stadtteil eine Kiste mit der Aufschrift „Zu verschenken“. Daraus zog ich ein großes Stück künstlichen Fells, das sich wunderbar als Unterlage für ein Bühnenbild zum Thema „Tiere“ eignet. Da ich sowieso gerade Übungen für eine Atemfreude mit dem Motto „Karneval der Tiere“ zusammenstellte, passte dieser Fund perfekt. Aus meiner Zeit der Kinder-Parties habe ich diverse Verkleidungsutensilien im Keller sowie einige Rohmaterialien wie diese Masken im Urzustand. Am Montagabend bemalte ich zwei davon mit Acrylfarben, um sie am Dienstagvormittag für die Atemfreude…
Willkommensgeschenke und Abschiedsrituale
Wie alles Lebendige entwickeln sich auch Konzepte organisch. So ist meine „Atemfreude“ für SeniorInnen in den letzten Monaten aus den Kinderschuhen hin zu jungen Erwachsenen gereift. Dabei entstehen nicht nur immer wieder neue Stundenentwürfe, auch die Struktur wächst und vervollständigt sich. Jede „Atemfreude“ beginnt inzwischen mit einem thematisch passenden Gedicht. Die Verse am Anfang der Stunde laden (zusammen mit dem Bühnenbild in der Mitte des Stuhlkreises) dazu ein, im Raum und in der Gruppe anzukommen. Das Gedicht gibt eine erste Idee vom Thema der heutigen Atemfreude. Dabei brauchen die Teilnehmenden nichts zu tun, als zuzuhören und das Bühnenbild aus thematisch passenden Gegenständen anzuschauen. Die SeniorInnen haben sich auf den Weg…
Runterfallen und rumalbern: Wilde Randbeobachtungen aus der Atemfreude
Manche Tage habe es so richtig in sich: Noch bevor ich die Lobby durchquert und meine Chipkarte aufgeladen habe beginnen Dramen, Missverständnisse, Klagen, sinnlose Diskussionen und Beschwerden, ganz abgesehen von wildfremden Leuten, die plötzlich fälschlich im Büro stehen… Nichts davon hat mit mir zu tun, aber alles dringt in meine Ohren oder landet auf meinem Schreibtisch. Ich gebe mein Bestes, fange alles auf, biege alles glatt, halte meine Versprechen und Termine und bete am Ende des Tages um ein paar Meter frische Nerven. Für jetzt gleich. Und für morgen auch, bitte. Manchmal habe ich Glück und einer dieser Tage ist gleichzeitig ein Tag, an dem meine „Atemfreude“ stattfindet. Das ist…
Die Anfänge der Atemfreude
Für meine SeniorInnen habe ich ein Konzept entwickelt, wie ich mit inneren Vorstellungen und bildhafter Sprache Atemübungen anleite. Die inhomogene Gruppe besteht teilweise aus fitten SeniorInnen, die alle Bewegungen ausführen können, und teilweise motorisch und geistig stark eingeschränkten Personen. Durch das viele Sitzen mit eingesunkenen Schultern und eingeschränkter Beweglichkeit des Brustkorbs verflacht die Atmung bei vielen älteren Personen. Dies führt dazu, dass sie sich subjektiv kurzatmiger und schwächer fühlen, als sie oft sind. Durch Übungen zur Aufrichtung (Körperhaltung), zur Lockerung verspannter Körperbereiche und Vertiefung der Atmung fühlen sich viele Betroffene deutlich beweglicher und kraftvoller. In meinem Kurs stelle ich jeden Termin unter ein Motto, zum Beispiel „Auf dem Jahrmarkt“, „Frühjahrsputz“…