Übungssammlung für Senior*innen: Erfahrungsbericht zum Lachyoga-Heft
Lachyoga-Übungen auszuprobieren ist leicht und schenkt Freude: Sie vertiefen unbewusst und lustvoll den Atem, ohne als Atemgymnastik erkannt zu werden. Die passenden Aufgaben für Senior*innen zu finden oder vorhandene Beispiele seniorengerecht abzuwandeln, erweist sich dagegen häufig als komplex und letztlich unbefriedigend. Als Fachfrau erlebte ich diese Herausforderung selbst oft genug, sodass ich mir vor einigen Jahren überlegte, meine eigenen Lachyoga-Übungen zu konzipieren. Dabei hatte ich „meine“ Damen und Herren aus der Einrichtung vor Augen und entwickelte Impulse, die genau zu ihnen passten und ihnen Spaß machten. Eine Auswahl ist hier kostenfrei als Download erhältlich. Über die Jahre wuchs mein Fundus, damit die Stunden sowohl für die Teilnehmenden als auch für…
Atemwegslehrpfad in Bayern: Atmen mit Bergblick
In Garmisch-Partenkirchen nahe der Zugspitze wurde am Hausberg „Wank“ ein Atemwegslehrpfad im St.Antonius-Park angelegt. 13 Übungen auf Schautafeln, verteilt unter hohen Bäumen, laden zum Mitmachen ein. Viele der Übungen klingen für mich sinnvoll, bei manchen frage ich mich als Logopädin, ob sie tatsächlich für alle Altersgruppen sinnvoll sind oder nicht doch die Hochatmung fördern. Auf der Website sind sämtliche Übungen als PDF-Download kostenlos erhältlich, also einfach mal ausdrucken und selbst testen!
Wir haben ab: Improvisierter Besuch auf dem Flugplatz
Diese Woche waren wir in der Atemfreude-Stunde gedanklich auf einem kleinen Flugplatz unterwegs. Da es laut meiner Moderation kaum technisches Equipment gab, packten wir überall selbst mit an: Hielten Ausschau auf dem Tower, sammelten dicke Äste vom ersten Herbststurm vom Rollfeld, klappten die Tragflächen aus und so weiter. Eine Dame war dabei, deren Sohn tatsächlich eine kleine Propellermaschine besitzt und sie regelmäßig nach Cuxhaven zu einer Freundin fliegt. Sie war natürlich uns allen gegenüber im Vorteil, sodass ich zwischendurch kurz meine Aufgabe als Moderatorin verließ und sie fragte, was wir noch an vorbereitenden Tätigkeiten zu absolvieren hatten, bevor wir in das Flugzeug einsteigen konnten. Sie gab sehr klare Auskünfte, die…
Neue Atemfreude-Stunde: Erntezeit im Bauerngarten
Heute nehme ich mir die Zeit, um meine letzte „Atemfreude“-Stunde so aufzubereiten, dass aus meinen Notizen ein leicht umsetzbares Konzept wird, das auch andere PädagogInnen anwenden können. Coronabedingt treffen wir uns zum Sport auf der Terrasse der Senioren-Residenz, direkt daneben blüht mein Kräutergarten mit den Bienenstauden. Das Thema „Erntezeit im Bauerngarten“ liegt im Spätsommer/Frühherbst nahe, umso schöner, wenn wir uns direkt aus dem Beet mit Kräutern bedienen können. Für die „Atemfreude“-Stunde werden keine Materialien benötigt, lediglich ein paar Küchenkräuter, die die SeniorInnen sich frisch abzupfen: Entweder von Kräutertöpfen, die im Stuhlkreis weitergegeben werden, oder von Zweiglein, die von der Kursleitung aus dem eigenen Garten mitgebracht und herum gereicht werden. Wie…
Wie wichtig die Lockerung des Nackens für ein freies Atmen ist
Noch eine Woche nach der letzten Atemfreude-Stunde meinte eine Dame zu mir: „Die Schmetterlings-Übung tut so gut! Ich mach die jetzt immer bei mir im Appartement, und habe am Telefon auch einem Bekannten erklärt, wie das geht. Rückenschmerzen kennt der auch, er soll doch mal die Schmetterlings-Übung machen!“ Im Rahmen der Atemfreudestunde „Bergwanderung“ saßen wir gedanklich auf einer Holzbank an einer Waldlichtung. Dort hatten wir mit dem Blick den taumelnden Zick-zack-Flug eines imaginären Falters verfolgt: Hinauf und hinunter, von links nach rechts und zurück. Dann hob der Schmetterling auf einer Windbö gaaaaaanz nach oben ab, sodass alle den Kopf in den Nacken legten. Nach einigen Schlenkern sank er hinunter und…
Kerniges Sportprogramm für hochaltrige Männer
Eine Dame aus dem Verlag verriet mir am Telefon, dass viele PädagogInnen sich Material explizit für Männer wünschen. Sie fand die Anfrage sexistisch, bat mich aber dennoch, mir Gedanken über passende Angebote zu machen. Womit sie absolut Recht hat: In Senioreneinrichtungen erleben wir besonders viel Sexismus. Hier arbeiten primär schlecht bezahlte Frauen als Pflegerin und Pädagogin, in Kombination mit dem miesen Image haben Männer natürlich Besseres zu tun, als in der Pflege zu arbeiten. Dass die Angebote der Betreuerinnen dann meist „typisch weiblich“ sind und den Interessen von Frauen mit klaren Rollenbildern entsprechen, ist naheliegend. An meinem Arbeitsplatz mit über 300 SeniorInnen gibt es gefühlt 15% Männer, davon tauchen gefühlt…
Einatmen, Ausatmen – Atempause?
„DDen Puls des eigenen Herzens fühlen. Ruhe im Inneren, Ruhe im Äußeren. Wieder Atem holen lernen, das ist es.“ Christian Morgenstern Mich durch Fachliteratur in der Zentralbibliothek zu wühlen, motiviert mich immer wieder zu neuen Ideen für mein Konzept „Atemfreude“. Jede Stunde hat ein eigenes Thema, das die Übungen und den Verlauf des Kurses bestimmt. Diese Woche waren wir gedanklich und pantomimisch auf dem Spielplatz aktiv: Selbst körperlich stark eingeschränkte SeniorInnen führten Bewegungen aus, die dem Rutschen, Klettern, Schaukeln und Turnen nachempfunden waren. Da ich jedes Mal den kompletten Stundeninhalt anhand eines gemeinsamen Erlebnisses, das ich während der Übungen moderiere, entwerfen muss, werden zwangsläufig die Ideen für Übungen knapp. Umso…
Artikel in der Fachzeitschrift „Aktivieren“
In Deutschlands einziger Fachzeitschrift für die soziale Betreuung von SeniorInnen, „Altenpflege Aktivieren“, erschien gerade mein Artikel über die „Atemreisen“. Im Juli begleitete mein Mann mich mit der Kamera während einer „Atemfreude“-Stunde im Gymnastiksaal der Senioren-Residenz. Kurz darauf sandte ich das Konzept und die Fotos ein. Nun hat sich die Geduld gelohnt, die TeilnehmerInnen meines Kurses freuten sich sehr über ihre „Berühmtheit“ und ich bin ganz stolz über das Ergebnis. Leider hat eine tiefergehende Recherche inzwischen ergeben, dass der Titel „Atemreise“ bereits in esoterischen Kreisen benutzt wird. Als Abgrenzung änderte ich den Namen meines Konzepts auf „Atemfreude“. Wie immer bin ich während dessen schon einen Schritt weiter, um mein Konzept auf…
Betreten und berühren erwünscht: Das Bühnenbild
Meine „Atemfreude“ bewegen die ganze Person. Zuerst, wenn die SeniorInnen in den Raum kommen und das „Bühnenbild“ in der Mitte des großen Stuhlkreises anschauen. Jede „Atemfreude“ ist eine interaktive Geschichte, die wir gemeinsam erleben. Das Bühnenbild weckt Neugier und Erwartungen. Es lädt zum Betrachten und Anfassen ein. Als Einstieg in die Stunde begrüße ich alle und nenne das Thema. Dabei erläutere ich kurz, woraus das Bühnenbild besteht und warum. So habe ich bei einer „Atemfreude“ unter dem Motto „Wir richten ein Baby-Zimmer ein“ (klingt viel motivierender als „Heute bewegen wir unserer Körper mit diversen Übungen, die an´s Renovieren erinnern“) meine wahre und einzige Puppe Valentin mitgebracht. Im Anschluss hatte ich…