Verändert regelmäßige Atemgymnastik die Heilung von Lungenerkrankungen im hohen Alter?
Als das Thema „Corona“ von einer entfernten Randerscheinung zum alles beherrschenden Thema wurde, dachte ich: „Mist, wie gut wäre es, jetzt belastbare Daten zu haben, wie Atemgymnastik die Heilungschancen von Lungenerkrankungen beeinflusst. Aber dazu hätte ich natürlich schon vor Jahren anfangen müssen zu forschen, jetzt mit dem Close-Down gibt es dazu keine Möglichkeit mehr.“
Leider ist das Anfertigen von wissenschaftlich abgesicherten Studien sehr aufwändig: Eine klar definierte Gruppe muss regelmäßig unter Beobachtung und mit begleitenden Messungen bestimmte Tätigkeiten vornehmen, während eine Kontrollgruppe gar nichts oder etwas anderes tut. Die Daten müssen mehrfach überprüft und mit weiteren Studiengruppen wiederholt werden, bevor Thesen über die gesundheitsförderlichen Aspekte eines Verfahrens behauptet (und bewiesen) werden können.
Gerade hochaltrige Menschen sind allerdings nicht an jedem Tag in der Lage (und in der Laune), klar definierte Leistungen in einer Gymnastiksitzung abzuliefern. Und ich bin mit wissenschaftlichem Arbeiten nun wirklich nicht vertraut, die Wahrscheinlichkeit von Fehlern in der Durchführung wäre viel zu hoch.
Dennoch frage ich mich:
– Verändert regelmäßige Atemgymnastik die Wahrscheinlichkeit, sich mit einer Lungenerkrankung anzustecken?
Von einer Freundin hörte ich mal, wie das vertiefte Durchatmen zu einem verbesserten Gasaustausch führt und damit das Bakterienmilieu in den Lungen so verändert wird, dass Risikopatienten weniger schnell an Lungenentzündungen erkranken. Dazu liegen mir leider keine Daten vor…
– Kann regelmäßige Atemgymnastik bei Risikogruppen die Rekonvaleszenz nach Lungenentzündungen beschleunigen?
Gesunde ich, wenn ich in Übungen regelmäßig meine Atmung trainiere, signifikant umfassender und/oder schneller?
Natürlich befrage ich meine Gruppe zu den Trainingseffekten der „Atemfreude“, aber ein ausgefüllter Feedbackbogen ist nun einmal keine medizinische Studie.
Dank Corona müssen die „Atemfreude“-Stunden noch eine Weile pausieren. Dennoch hoffe ich, dass durch die Pandemie besonders die Lebensgewohnheiten der Risikogruppe untersucht werden und dann auch Studien zur Wirksamkeit von Atemgymnastik durchgeführt werden.