Wie duftet der Frühling? Moos, Gras, Harz und Blüten wecken die Lebenslust
Wenn die Temperaturen steigen, gibt es Momente, in denen ich unterwegs auf dem Rad unwillkürlich innehalte und aufgeregt wie ein Kaninchen schnuppere:
Plötzlich duftet es nach Frühling!
Doch wie entsteht dieser Eindruck? Manchmal ist es der Geruch von feuchtem Moos, das frisch austreibt, oder vom ersten Rasenschnitt. Wenn die Baumsäfte steigen, um den Austrieb von jungen Blättern oder frischen Nadeln vorzubereiten, ist manchmal der Geruch von Harz wahrnehmbar. Auch der Duft von Narzissen kann an windstillen Tagen plötzlich in unsere Nase steigen.
Hochaltrige Menschen, die keinen Lebensmut mehr haben, zeigen dies oft durch eine eingesunkene Haltung und eine flache Atmung. Um sie für einen Moment aus der Resignation zu locken und einen schönen Moment zu beschweren, kann das Mitbringen von duftendem Naturmaterial helfen.
Dazu eignen sich Moos und frisches Gras ebenso wie junge Kräuter, die zwischen den Fingern zerrieben werden, um ätherische Öle freizusetzen. Ein Stück Rinde mit feuchtem Harz lässt sich durch seine Klebrigkeit etwas schwieriger transportieren, schenkt dafür aber einen besonders authentischen Eindruck vom Wald. Narzissen und Hyazinthen im Blumentopf duften ausdrucksstark und heitern unsere Stimmung mit ihren klaren Farben auf. Später im Mai weckt der aromatische Duft von Flieder ganz tiefe Emotionen.
Das bewusste Schnuppern der Nase setzt sich als Zwerchfellimpuls bis in den Oberbauch fort. So können die SeniorInnen anstrengungsfrei und unbewusst den Atem vertiefen.
Wer eine besondere Überraschung aus dem Blumenladen mitbringen möchte: Freesien sind altmodische, wunderschön duftende Blüten in allen Farben des Regenbogens, die noch dazu über eine Woche in der Vase halten. Viele ältere Damen schätzen Freesien sehr, sodass der Wohlgeruch tiefliegende Erinnerungen anregen und damit Freude schenken kann.
Wer eine Gruppenstunde zum Thema „Schnuppern“ gestalten möchte, findet hier weitere Anregungen.